Ziel der Interkulturellen Wochen (IKW) ist es, persönliche Begegnungen zu ermöglichen, das gegenseitige Interesse zu wecken, Vorurteile abzubauen und die Vielfalt unserer Gesellschaft zu feiern. 2024 haben wir insgesamt 12 Projekte über den Mikrofonds des House of Resources für die IKW fördern können.
Eine Evaluation mit den teilnehmenden Initiativen und Vereinen im Anschluss hat gezeigt, wie wichtig die IKW für die Inklusion von Menschen mit internationaler Geschichte in die Stadtgesellschaft ist. Gleichzeitig wurde deutlich, dass das Bedürfnis groß ist, die IKW in Magdeburg weiterzuentwickeln und zu einem Fest für alle zu machen.
Nach den verheerenden Ereignissen im Dezember 2024 sind Formate wie die IKW wichtig, um die Stadtgemeinschaft zu unterstützen, sich nicht von polarisierenden Haltungen entzweien zu lassen und die Pluralität der Stadt zu feiern. Feste stellen ein fundamentales kulturelles Element bei der Entwicklung von Gemeinschaften dar. Die Frage “Wie wollen wir gemeinsam Stadtgesellschaft leben?” ist eine zivilgesellschaftliche Gestaltungsfrage, die nicht auf dem Papier oder am Konferenztisch beantwortet werden kann, sondern kreative Formate der Beziehungsgestaltung braucht. Raum und Rahmen dafür bietet die IKW.
Nicht nur anlässlich der Erfahrungen aus 2024 und der aktuellen Geschehnisse und Debatten, sondern auch in Hinblick auf das 50jährige Jubiläum der Interkulturellen Woche hatten wir als Resonanzboden // House of Resources Anfang gemeinsam mit der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt (AGSA) und der Landeshauptstadt Magdeburg zu einem zweitägigen Auftakttreffen für die IKW 2025 eingeladen.
Überrascht waren wir von dem hohen Interesse: Mit knapp 50 Personen aus städtischen Institutionen, gemeinnützigen Organisationen, Migrant*innenselbstorganisationen und Einzelpersonen blickten wir im Rathaus noch einmal auf die IKW 2024. Eine wichtige Rückmeldung aus der Evaluation im Vorfeld war:
„Vom Gefühl werden Migrant*innen [bisher] eher isoliert dargestellt und […] [als] ‘migrantisch’ vorgestellt. Vor Ort waren aber Rechtsanwälte, Künstler, Mediziner, etc. Es wäre schön, wenn sie mehr Raum mit ihren jeweiligen Expertisen erhalten“.
In der gemeinsamen Gesprächsrunde wurde die Motivation aller Beteiligten deutlich, die IKW zu einem festen und stärker sichtbaren Teil städtischer Veranstaltungsangebote werden zu lassen, Themen und Angebote inhaltlich zu erweitern und neue Kooperationen für zukünftige IKW-Projekte anzustreben.

Am zweiten Tag luden wir in den Räumen der AGSA zu einer praktischen Planungs-Werkstatt ein.
Um fünf Thementische herum entwickelten die Teilnehmenden erste Ideen für die IKW 2025. Konkrete Fragen, wie “Wo bewegen wir uns? Wo begegnen wir uns?” dienten dazu, bisherige Herangehensweisen aufzubrechen, zu schauen, wo interkulturelle Begegnung im Alltag stattfindet und eventuell neue, ungewöhnliche und noch nicht genutzte Orte für die IKW in Betracht zu ziehen.
Unter der Frage “Welche Themen bzw. Fragen brauchen verstärkt interkulturelle Antworten?” widmeten sich die Teilnehmenden möglichen Inhalten. Die Fragestellung war ein Versuch, Themen aufzugreifen, für die es im regulären Alltag wenig öffentliche Diskussionsforen gibt. Gleichzeitig ging es darum Themen in den Mittelpunkt zu rücken, zu denen Menschen mit internationaler Geschichte ihr persönliches Expertenwissen aber auch ihre kulturellen Wissensschätze einbringen.
Weitere Thementische befassten sich mit Fragen zu Publikum, Methoden/Formaten und Kooperationen. Insbesondere zu letzterem gab es schöne Ideen, die die IKW Magdeburg zu einem unübersehbaren und festen Bestandteil städtischer Highlights werden lassen, an dem alle teilnehmen.
Vom 21. bis 28. September wollen wir das 50jährige Jubiläum der Interkulturellen Wochen unter dem Motto “dafür!” gemeinsam feiern. Wir sind gespannt auf eure Projekte und beraten gern in der Ideenentwicklung.
Als federführende Organisation der IKW in Magdeburgwird die AGSA im Frühsommer eine weitere Planungsveranstaltung organisieren. Wir werden den Termin rechtzeitig bekannt geben.